Erfahrungsbericht Kandersteg

Drei Monate im World Scout Centre

ein Erfahrungsbericht von Frieda, Roverin und Juffileiterin bei den Wehebachthalern 

Bei den Aktionen und Gruppenstunden im Pfadfinderstamm zuhause vergisst man schnell, dass man dabei Teil einer riesigen und internationalen Jugendbewegung ist. 

WOSM, „World Organization of the Scout Movement“, ist eine Organization die in 173 Ländern aktiv ist in mehr als 57 Millionen Pfadfinderinnen und Pfadfinder international verbindet. 

In Kandersteg, einem kleinen Dörfchen im Berner Oberland in der Schweiz, betreibt WOSM das „Kandersteg International Scout Centre“, auch KISC genannt.

Ich war von März bis Juni als sogenannter Short Term Staff für drei Monate Teil des Teams vomKISC und habe dabei geholfen, Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus aller Welt zu empfangen und das Centre fit für den Sommer zu machen. Denn im Sommer, vor allem zum 01.August, kommen in Kandersteg mehr als 2000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf dem großen Campingplatz sowie im Chalet zusammen und erfüllen dort Baden Powells, kurz BP,  Traum vom permanenten Jamboree.

BP als Gründer der Pfadfinderbewegung hat nämlich 1923 das Gelände, das damals brach lag, sowie das heutige Hauptgebäude gekauft und das Internationale Pfadfinderzentrum gegründet. 

Seitdem wird es von einer Vielzahl Freiwilliger wie mir unterhalten und empfängt Gäste aus aller Welt. 

Das Staff Team des KISC wird „Pinkies“ genannt; das liegt daran, dass unsere Arbeitsuniform aus einem pinken Shirt zum Halstuch besteht. Dadurch sind wir für Gäste immer gut erkennbar… und wer möchte nicht schon jeden Tag knallpink tragen?

Die Aufgaben als Pinkie variierten dabei für mich von Zelte sortieren, Programm und Aktivitäten entwickeln, Feuerholz machen, den Campingplatz instand setzen, Schlafsäle grundreinigen bis zum sich in der Großküche um die Versorgung des ganzen Teams kümmern. Ich war in der Frühlingssaison in Kandersteg, weshalb ein Großteil meiner Arbeit darin bestand, das Centre für den Sommer bereit zumachen. Oft gibt auch Tage, an denen die Aufgaben mühselig und nicht grade spaßig waren (Toilettenblocks schrubben, hunderte Halstücher entstauben , und so weiter…), aber in einem Team mit anderen jungen Freiwilligen unterschiedlichster Herkunft lässt sich eigentlich jede Aufgabe gut hinter sich bringen, ohne dabei den Spaßfaktor zu vernachlässigen. 

Als Short Term Staff wohnt man in Dreierzimmern im Chalet, dem Hauptgebäude des Centers, sitzt bei allen Mahlzeiten zusammen, arbeitet im Team zusammen und verbringt eigentlich den Großteil seiner Zeit als Gemeinschaft. Das schweißt natürlich enorm zusammen und führt schon mal zu ein paar Tränchen zum Abschied. 

Als Teil des Staff Teams in Kandersteg wird man nicht bezahlt, es ist eine Art Frewilligendienst. Unterbringung und alle Mahlzeiten werden gestellt, zudem gibt es für das Staff Team viele Vorteile und Vergünstigungen, wie Freipässe für die Seilbahnen in der Umgebung, viel Equipment, das man nutzen kann, vergünstigter Nahverkehr und vieles mehr. An den zwei freien Tagen in der Woche gab es also immer genügend Möglichkeiten etwas zu unternehmen.



Ich habe von meiner Zeit in Kandersteg viel mitgenommen, viele schöne Erinnerungen (auch manchmal unschöne wie Heimweh oder Erschöpfung), internationale Freundschaften, neue Lagerfeuerlieder, Halstücher und vieles mehr. 

Ihr werdet mich in Zukunft bestimmt noch weiter Geschichten aus Kandersteg erzählen hören oder ein euch unbekanntes Halstuch tragen sehen - ich erzähle gerne mehr 😊